PROJEKTE

Wie mache ich Frieden?
Gemeinsam für den Frieden: Der Rotary Club Hilden-Haan, der Rotary Club Neandertal und die Berghof Foundation führen an vier Schulen im Kreis Mettmann die sogenannten Peace Days durch. An diesen Tagen setzen sich die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen acht und neun mit den Themen Frieden machen, Streitkultur, Fake-News, Mobbing, Verschwörungstheorien insbesondere in sozialen Medien auseinander.
„Was ist ein Konflikt? Wie entsteht er und wie gehe ich damit um? Was brauche ich für eine mögliche Konfliktlösung?” Professor Uli Jäger von der Berghof Foundation, Experte auf dem Gebiet der Friedenspädagogik und Konflikttransformation, hat vor Kurzem mit seinem Team ein Elf-Punkte-Papier zum Ukraine-Krieg herausgebracht. „Ganz besonders in diesen Zeiten ist eine frühzeitige Auseinandersetzung mit dem Thema Frieden wichtig.”
In vier verschiedenen Blöcken erarbeiten und diskutieren die Schülerinnen und Schüler der achten Klasse zu den Themen „Frieden. Denken, Fühlen, Handeln”, „Streitkultur im (Schul-) Alltag”, „Umgang mit Hass und Hetze im Internet”, „Keine Chance für Verschwörung”. „Wir versuchen mit unserem Programm die Friedenspädagogik in Schulen weiter auszubauen. Wir haben in Baden-Württemberg mit einem Pilotprojekt bereits sehr gute Erfahrungen gemacht. Aus aktuellem Anlass besteht aber besonderer Redebedarf bei Themen wie Verschwörung, Desinformation und Hassreden”, erklärt Jäger.
Der Bürgermeisterin der Stadt Haan Dr. Bettina Warnecke, die am heutigen Peace Day am Gymnasium in Haan ebenfalls vor Ort ist, liegt das Thema am Herzen: „Es ist unsere Pflicht, unseren Nachwuchs zu diesen so wichtigen Themen zu informieren, mit ihm gemeinsam zu daran arbeiten und zu diskutieren, um ihn zu stärken und auf den richtigen Weg zu führen. Wohlbemerkt nicht nur in Kriegszeiten. Es ist ein Teil der demokratischen Bildung, sich in sozialen Medien tolerant und konstruktiv zu verhalten.”
Die Rotary Clubs Hilden-Haan und Neandertal engagieren sich seit jeher in besonderem Maße zum Thema Frieden und möchten ihre Beiträge dazu in der Gesellschaft leisten. Die Präsidenten der Rotary Clubs, Hinrich Schumacher und Jürgen Draht, sind stolz auf die Zusammenarbeit mit der Berghof Foundation. „Die Schülerinnen und Schüler sind extrem engagiert – man merkt, wie sehr sie das Thema beschäftigt und wie wichtig diese Auseinandersetzung ist”, findet Jürgen Draht.
Dirk Wirtz, Schulleiter des Haaner Gymnasiums, und Christian Hoffmann, Schulleiter der Gesamtschule Haan, begrüßen die Initiative außerordentlich. „Die von der Berghof Foundation zur Verfügung gestellten Lehrmedien können wir mit unseren Schülerinnen und Schülern weiterverwenden und ausarbeiten”, freut sich Wirtz. Und Hoffmann ergänzt: „So legen wir mit den Friedenstagen ein Fundament für weitere friedenspädagogische Workshops an unseren Schulen”. mehr... weniger

Heimatgeschichte für Kinder.
Wir fördern schon im zweiten Jahr ein besonderes stadtgeschichtliches Projekt zwischen dem Fabry-Museum und dem Grundschulverbund Schulstraße.
Thomas Bernhardt, Grafiker und seit Gründung der Düsseldorfer Geschichtswerkstatt 1987 eine Art „Historiker von unten“, leitet das stadtgeschichtliche Projekt und verfolgt ein Konzept der geschichtlichen Wahrnehmung und Erforschung des unmittelbaren Lebensumfelds.
Vielfach ist es der direkte Vergleich von Ansichten alter Fotos, etwa vom Itterlauf als wasserkräftige Energiequelle, der Mittelstraße mit dem Alten Rathaus, in der noch Handkarren verkehrten, mit den heutigen Gegebenheiten, die das Interesse der Kinder wecken. Hinzu kommt der Hinweis auf die Stolpersteine vor den Häusern von durch die Nazis zwangsenteigneten und vielfach ermordeten jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Neben dem veränderten Stadtbild schlägt Bernhardt auch immer wieder den Bogen zur industriellen Entwicklung der Stadt, angefangen beim Denkmal für Carl Hasbach, dem letzten Heimweber in Hilden, bis hin zum Unternehmen von Paul Spindler, der, wie ein aufmerksamer Rotarier anmerkte, auch der Gründer des Rotary Clubs in Hilden war.
Die industrielle Entwicklung Hildens bekam einen enormen Schub durch den Anschluss an das Eisenbahn-Netz am 10. November 1874, denn Unternehmen konnten nun sowohl benötigte Rohstoffe problemloser herbeischaffen, als auch ihre hergestellten Produkte einfacher an Abnehmer liefern. Die elektrifizierte Straßenbahn, die von Düsseldorf kam und sich dann „An der Gabelung“ in zwei Richtungen teilte, sorgte dafür, dass sich die Mobilität der Menschen erhöhte und die benötigten Arbeitskräfte Hilden besser erreichen konnten.
Jeweils eine Schulstunde in der Woche zogen die Schülerinnen und Schüler der Klassen 4a, b und c des Grundschulverbundes mit Thomas Bernhardt auf historische Erkundungstour durch Hilden. „Der Lerneffekt ist bemerkenswert, nicht zuletzt wegen dieser sehr nachhaltigen Art des Lernens“, erklärt Renate Coenen, GSV-Leiterin. „Die Kinder waren nicht nur mit großen Interesse dabei, bemerkenswert war auch der Wissensstand, den einzelne beispielsweise zu Exponaten in der „Wunderkammer“ aufwiesen“, ergänzt Sandra Abend. Als Anerkennung für die engagierte Mitarbeit erhalten alle Schülerinnen und Schüler ein Zertifikat, das sie als Hilden-Experten/Hilden-Expertin ausweist. mehr... weniger

Nachhaltige Integration von Flüchtlingen in den lokalen Arbeitsmarkt: Die Fa. QIAGEN und die Rotary Club Hilden-Haan Stiftung sind Initiatoren des IFH und legen den finanziellen und personellen Grundstock für die Umsetzung.
Der IFH ist ein offener Fonds, d.h. die Beteiligung von Firmen, Organisationen und Bürgern wird angestrebt. Besonderer Wert wird auf die Zusammenarbeit mit den kommunalen Behörden und der Kreisverwaltung gelegt. Vorhandene Aktivitäten im Raum Hilden, die mit dem Projektziel kompatibel sind, sollen eingebunden werden. Der Rotary Club Hilden-Haan nutzt seine bestehenden Verbindungen, die Fa. QIAGEN stellt Arbeitsplätze, Trainingsräume und Sachmittel zur Verfügung. Die Projektteilnehmer werden anhand eines mehrstufigen Qualifizierungsverfahrens ausgewählt. Das Auswahlverfahren zur Ermittlung der Projektteilnehmer zielt darauf ab, dass ein dem hiesigen Standard entsprechendes Qualifikationsprofil sichergestellt wird. mehr... weniger

Mit Kunst traumatisierte Kinder stärken.
Aus der Ukraine kommen zurzeit sehr viele teils stark traumatisierte Kinder auch nach Hilden und Haan. Zusätzlich zum Schulalltag ist es enorm wichtig, ihnen einen sicheren Raum zu ermöglichen, wo sie sich treffen, unterhalten und spielen können. „Ziel unserer Arbeit muss es jetzt sein, den Kindern Normalität und Alltag zurückzugeben“, sagt Dominik Adolphy, Vorsitzender des Vereins „Du- Ich-Wir“. Neben Auffangkursen für alle Kinder organisiert sein Verein zusammen mit der „Rotary Club Hilden-Haan“-Stiftung und dem Atelier „artig“ daher in Absprache mit den Städten Mettmann, Erkrath, Hilden und Haan entlastende künstlerische Angebote für traumatisierte Kinder.
„Aufgrund der noch großen sprachlichen Hürden ist Kunst eine Austausch- und Kommunikationsform, die ideal ist, die ersten Schritte umzusetzen und in eine Kommunikation über die Erlebnisse zu kommen”, sagt Alfons Wahlers, Vorsitzender der Rotary-Stiftung und Initiator der Aktion: „Und es bringt Spaß.“
In dem Projekt werden Kinder an zunächst drei Einheiten in den Städten für jeweils zwei Stunden unter fachkompetenter Anleitung aktiv werden. In unterschiedlichen Kunstrichtungen können sich die Teilnehmenden ausprobieren – das mache Freude und wirke sich positiv auf das Selbstvertrauen aus. Die Rotarier haben bereits bei der Fluthilfe an Ahr und Erft gute Erfahrungen mit dieser Art der künstlerischen Unterstützung gemacht.
In Haan, Mettmann und Erkrath sind bereits vier Ankommenskurse gestartet. Am Ende sollen es zwölf Kurse werden. mehr... weniger